5. Dezember 2011

Der Winter ist da!


Jetzt ist es doch so weit - das Termometer bleibt im unteren einstelligen Bereich und in den Bergen ist ein wenig Schnee gefallen. Eigentlich soll es heute von Cercedilla über den Puerto de la Fuenfria, dem Collado Marrichiva Richtung Rio Moros gehen. Von da aus wieder den Sendero del Arcipreste hinauf zum Puerto de los Leones und über La Jarosa hinab bis nach Villalaba. Kalt aber sonnig soll es werden und so ist es auch est mal.

Wir starten in Cercedilla und nehmen diesmal den Weg über die vereda alta hinauf zu den dehesas. Es ist frostig, aber die Sonne scheint und die Steigung heizt uns ein. An ganz schattigen Plätzchen dürfen wir schon mal über kleine Schneeflecken rollen.


Ab den Dehesas geht es dann wie so oft über die Carretera de la Republica hinauf. Schon nach kurzem Anstieg schliesst sich die Schneedecke komplett und wir rollen Richtung Gipfel. Die Temperatur fällt langsam, aber stetig und am ersten Mirador sind leider schon einige Wolken von Nordwesten über die Berge gezogen. Ohne die freundlichen und wärmenden Sonnenstrahlen wird es unangenehmer.


Kurz vor dem Pass am Mirador de la Reina entscheiden wir uns zu eine Planänderung. Bei -1º C ziehen wie uns alles über was wir dabei haben und drehen um. Mit 40-50 Sachen geht es fast lautlos über den Schnee bis zum Beginn der Vereda Alta, einem gut fahrbare Singletrail der heute den zusätzlichen Reiz der weissen Pracht bereit hält.

Zügig geht es hinab. Wie immer dürfen wir die Räder bei Helios im Lager abstellen und wärmen uns anschliessend am Kamin. Die Bohnensuppe wärmt von innen und so schmeckt auch das Bier wie immer ganz lecker.


Von nun an werden wir wohl die Temperaturen etwas mehr im Auge behalten und hoffen auf einen nicht zu feuchten Winter. Auf weiter Touren auf weissem Untergrund freuen wir uns natürlich trotzdem.  


27. November 2011

Ein natürlicher Bike-Park im Naturpark


Alcalá de Henares ist liegt ca. 30km östlich von Madrid und hat eine der ältesten Universitäten Europas. Es ist auch die Geburtsstadt von Cervantes, dem Autor des Quijote. All dies interessiert uns heute aber erst einmal wenig und wir schenken unsere Aufmerksamkeit dem 'Parque de los Cerros de Alcalá de Henares'. Alcalá liegt am Rio Henares und direkt an seinem Südufer beginnt besagter Naturpark. Es handelt sich um eine sehr markante Hügellandschaft deren höchste Erhebung der Ecce-Homo mit 836 Metern ist. Es ist ein Tafelberg der schon von weitem aus der Landschaft hervor sticht.

'Kampf' mit der neuen Garmin Firmware

Mit dem Cercanias ist man in 35 Minuten vom Bahnhof Atocha in Alcalá. Wir sind heute zu viert und treffen uns am Bahnhof. Die Stadt ist schnell durchquert und nun geht es erst einmal einige Kilometer flach am Ufer entlang bis zur einzigen Brücke weit und breit. Kurz hinter der Brücke befindet sich auch der Parkplatz und Eingang zum Naturpark.

Gleich die ersten paar Meter sind ein Single-Trail der noch halb gefroren, aber von einer dünnen rutschigen Schlammschicht überzogen ist. Wir meistern diesen ersten Test mit bravur und finden uns zunächst auf dem Hauptweg wieder. Dieser führt uns mit einer angenehmen Steigung weiter in den Park hinein. Wir verlassen den Hauptweg und stehen kurz danach vor der ersten Entscheidung (wir haben uns mehrere Tracks auf unsere GPS-Geräte geladen).
Links deutet sich eine unangenehme Rampe an, geradeaus verläuft sich der Weg in einem engen Canyon. Wir entscheiden uns den Canyon für die Abfahrt aufzuheben.


zwischen den Hügeln

Die Rampe hat es wie befürchtet in sich, aber sie ist recht kurz und leider nicht die letzte am heutigen Tage. Der nun schmale Weg mündet wieder an einer breiten Piste, die wir aber schon nach wenigen Metern wieder für den nächsten Trail verlassen.

Als schmaler Pfad zwischen saftig grünem Waldboden (der Regen der letzten Wochen hat der Natur gut getan) schlängelt er sich in engen Kurven um die Bäume und an steilen Abhängen vorbei. Kein Stein und kaum eine Wurzel trüben das vergnügen - man könnte fast meinen hier sein ein Bike-Park angelegt worden - einfach nur eine Traum.
Der lehmige Boden ist fest, aber leicht glitschig und so ist etwas Vorsicht angesagt. Es geht hoch, runter, rechts, links und bald haben wir die Orientierung verloren. Schliesslich mündet dieser Bandwurm wieder an einem Forstweg dem wir zunächst steil bergauf folgen. Schnell wird es wieder flacher und so gewinnen wir langsam an Höhe bis zum Fusse des Ecce-Home.

Hier wird die Piste zum Weg und später zum Pfad und eine Mörderrampe folgt der nächsten. An einem  kleinen Felsen im Weg bleibe ich hängen, es kracht im Antrieb und ich trete ins leere. Ich denke mir,  dass es wohl die Kette zerlegt hat. Diese zeigt sich aber in ordungsgemässen Zustand und so vermute ich, dass sie einfach nur durchgerutscht ist.

Pfade & Single-Trails




Da die nächsten 50 Meter eh nicht fahrbar erscheinen schieben wir dieses Stück bis ein Zigzag-Trail den Neigungswinkel wieder auf ein erträgliches Mass reduziert. Jedoch fehlt mir der Vortrieb. Es fühlt sich an wie auf einem Spinning-Bike mit voll eingedrehtem Widerstand - man kann zwar treten, aber man kommt nicht vom Fleck. Scheinbar hat es etwas am Freilauf zerlegt :(

Damit ist unsere Tour natürlich leider vorbei und wir packen an Ort und Stelle unsere Bocadillos aus. Zum Nachtisch gibt es dann noch ein paar Gummibärchen und wir geniessen die Sonne und den Blick.

Noch ist nicht klar wie weit ich kommen werden, aber zunächst geht es ja mal nur bergab. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass ich im Ebenen und an leichten Anstiegen ohne grossen Kraftaufwand noch treten kann ohne dass es durchrutscht, weshalb wir uns für die Abfahrt durch den schmalen Canyon entscheiden - es ist ein Genuss!

In Alcalá de Henares
Zurück in Alcalá fahren wir durchs historische Zentrum. Hier gibt es das obligatorische Gruppenfoto auf der Plaza Mayor, y sehe meine ersten Bier-Bike in Spanien (ohne Bier) und dann setzen wir uns in eine Terrazita. Welch Freude - hier gibt es zu jedem bestellten Bier eine 'Ración' (grosse Tapa) à la carte!!!

Diese Tour werden wir sicher bald wiederholen und vervollständigen. Fast nicht zu glauben, dass es so nah bei Madrid ein landschaftlich so interessantes Gebiet gibt, dass nur relativ wenige kennen.

Hier findet ihr den abgebrochenen Track - auf  wikiloc gibt es aber viele andere die vollständig sind.  

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25. November 2011

Breite des Blogs

Kurz in eigener Sache: Da ich nun auch oft auf spanisch unter rodandoxlacdc.blogspot.com schreibe und wir dort ein breiteres Textfenster verwenden um die Standard-Fotoformate von Blogger besser auszunutzen, wechsle ich auch hier auf das breitere Textfenster, da es mit die jeweilige Zeitverwertung der Fotos vereinfacht ;-)

Leider erscheinen dadurch einige alte Beiträge etwas "zerfleddert" - ich bitte das zu entschuldigen. Sollte jemand etwas entdecken was absolut unleserlich geworden ist, kann er mich gerne darauf hinweisen und ich werde es ausbessern.

6. November 2011

Herbstluft im madrider Osten

Gestern war es das erste mal so richtig eklig - kalt, nass, grau - halt so, dass man kein Pedal vor die Tür setzen will. Für heute Sonntag war zumindest das Nass aus der Wetterprognose gestrichen und so haben wir uns östlich von Madrid eine Route rausgesucht die hoffentlich matschfrei ist.

Als ich um acht Uhr meinen Kopf aus dem Fenster strecke und gen Himmel recke kommt mir zwar eine frostige Briese entgegen, aber ich sehe nur blau und den Kondensstreifen eines Fliegers. So mag ich Regenwetter :)

Startpunkt ist der Cercanias-Bahnhof Majadahonda. Zunächst fahren wir durchs angeschlossen Park&Ride Parkhaus hinab um die Räder nicht runtertragen zu müssen - sind ja schliesslich FAHRräder. Weiter geht es erst mal über einen dieser "tollen&unbrauchbaren" Radwege in Schlangenlinien durch eine Parkanlage hinauf in den oberen Ortsteil.

Unter(wasser)führung
An einem Kreisverkehr verlassen wir den Asphalt. Eigentlich führt der weg über einen kilometerlangen, kerzengeraden Feldweg hinab. Um das ganze ein wenig spassiger zu gestallten wählen wir ein paar parallel verlaufende Pfade und erhaschen so einen ersten Blick auf die Berge deren Spitzen zwar in Wolken gehüllt sind, aber unten schaut die weisse Pracht des ersten Schneefalls hervor.

Parkallee durch Armeleutegegend

Nach den unserem kleinen Singletrailausflug kehren wir auf den Feldweg zurück der am Ende auf einen Fluss stösst. Überqueren kann man diesen über eine Brücke die eigentlich ein Aquädukt ist und neben den Wasserrohren noch einen schmalen Pfad für uns und unsere Räder bereit hält. Wir halten uns nicht lange auf, schon alleine weil die sich die dort befindliche Kläranlage geruchsstark bemerkbar macht.

Weiter geht es über Feldwege bis zum Rio Aulencia. Auch hier führt ein weiteres Aquädukt über das Wasser - diesmal sogar mi mehr Platz und ohne Geruchsbelässtigung, nur leider mit unüberwindbarem Bauzaun auf der anderen Seite.
Also ein Stück flussaufwärts bis zur nächsten Brücke und hinein nach Villafranca del Castillo - einer Wohnsiedlung mit Parkcharakter und übermässigen Villenansammlung...ich glaub hier lässt es sich aushalten ;-)

Castillo de Villafranca
Weiter geht es unter der M-503 hindurch - glücklicherweise steht die Unterführung lediglich 10cm tief unter Wasser, so dass die Füsse trocken bleiben. Unser Weg führt weiter zwischen ESA-Teleskopen und dem Castillo de Villafranca um den 'Cerro de Las Vacas' und den 'Cerro de la Mocha'. Landschaftlich wunderschön, auch wenn die beidseitige Einzäunung des Weges ein wenig KZ-Feeling aufkommen lässt. Alles einzäunen zu müssen ist eine echte Krankheit in diesem Land.

Herbstfarben
Wir folgen dem Flusslauf bis zur M-513, wo es wieder auf die andere Seite geht und dann hinauf Richtung 'Las Lomas', einer weiteren Ansammlung von mehr oder minder noblen Anwesen.

Eigentlich hatten wir ja entschieden bis nach Madrid zu Radln, aber an der M-50 habe ich leider den alternativen Track übersehen und nachdem wir 2Km über Landstrasse und ein Gewirr von Verkehrskreiseln und Brücken gefahren waren, standen wir wieder am höchsten Punkt in Majadahonda. Von hier ging es dann wieder hinab Richtung Bahnhof. Mittlerweile war der Park voll mit Leuten und die Abfahrt auf dem Schlangenlinienradweg zwischen tratschenden Müttern und hundgassiführenden Papis hatte so etwas von 'Formel 1 durch Monaco fahren!' Manchmal wünsche ich mir echt so einen Stadtplaner zwischen die Finger zu bekommen,

Bar ohne Bier
Unsere suche nach einer Bar war erfolglos - die einzige weit und breit war geschlossen, so dass wir den Opencor Superparkt überfallen haben und uns mit Bierdose, Sandwich und Chipstüte bewaffnet auf der nächstgelegenen Parkbank breit gemacht haben.

Botellón en Majadahonda
Am nächsten Mittwoch hat die Stadtpatronin Almudena 'Geburtstag' (oder so was ähnliches) - mal sehn was wir uns einfallen lassen. Ich bekomme immer mehr Lust auf einen Abstecher in den Schnee den wir heute nur von weitem bewundern durften. Bis bald!  

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Track:


4. November 2011

Durch den Kastanienwald

Chronik der Tour vom 29. Oktober 2011 durch den 'Castañar de El Tiemblo'

Nach den ersten Regentagen scheint es, als würde es das Wetter dieses Wochenende noch einmal gut mit uns meinen und uns einen weiteren traumhaften Tag in den Bergen bescheren. Bei diesen grandiosen Aussichten muss auch ein passendes Ziel her, und so geht es heute Richtung Sierra de Gredos nach El Tiemblo. Obwohl wir uns erst um 10 Uhr verabredet haben und die Sonne schon scheint, zeigt das Autothermometer frische 3º an.
Am Eingang zum 'Castañar de El Tiemblo'
Wir legen los - zunächst auf einem Schleichweg, um der Strassenmaut hinauf zum Castañar zu entgehen - zumindest auf der Webseite wird behauptet, dass auch Radfahrer zur Kasse gebeten werden.

Es geht zunächst einige Kilometer sanft bergan, bis wir am Parkplatz des Castañar angelangen. Gleich am Eingang empfangen uns die noch grünen Riesen.

Das Fahren auf dem Blätterteppich zwischen all diesen Bäumen war ein super Gefühl und von den Wanderern gabs kein böses Wort (da sollten sich manche deutsche mal ein Beispiel nehmen).

An einer kleinen Lichtung machten wir dann die erste kleine Pause unter ein paar ausladenden Kastanienbäumen - die Temperatur war mittlerweile schon mehr als OK.

Unter einer Kastanie
Von nun an wird der Weg steiler und wir verlassen den Kastanienhain an seinem oberen Ende.
Zum Schluss noch ein paar echt steile Rampen gefolgt von einem kurzen Höhenweg, bis es hinab nach Casillas geht. Auf dem Dorfplatz haben wir uns dann in der Mittagssonne eine kleine Stärkung gegönnt.

Von nun an geht es wieder bergauf, erst etwa steiler, dann flach und wieder steiler. Der Anstieg zieht sich, aber die Landschaft entschädig vollkommend.

Auf dem Dorfplatz von Casillas
Der letzte Pass des Tages 
Oben am Pass angekommen haben wir einen Blick Richtung Norden auf den Embalse de Burguillo - viele Kilometer Abfahrt stehen uns bevor.

Vor dem Embalse de Burguillo
Zunächst über die steile Forststrasse die langsam flacher wird und dann ab dem Stausee über die Strasse bis El Tiemblo.
Hier warten dann auch schon die Stühle einer Bar in der Sonne auf uns und nach ein paar kühlen Blonden, Nüsschen und Gummibärchen geht es uns allen wieder prächtig.

HARIBO


Hasta la próxima!!!

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