27. November 2011

Ein natürlicher Bike-Park im Naturpark


Alcalá de Henares ist liegt ca. 30km östlich von Madrid und hat eine der ältesten Universitäten Europas. Es ist auch die Geburtsstadt von Cervantes, dem Autor des Quijote. All dies interessiert uns heute aber erst einmal wenig und wir schenken unsere Aufmerksamkeit dem 'Parque de los Cerros de Alcalá de Henares'. Alcalá liegt am Rio Henares und direkt an seinem Südufer beginnt besagter Naturpark. Es handelt sich um eine sehr markante Hügellandschaft deren höchste Erhebung der Ecce-Homo mit 836 Metern ist. Es ist ein Tafelberg der schon von weitem aus der Landschaft hervor sticht.

'Kampf' mit der neuen Garmin Firmware

Mit dem Cercanias ist man in 35 Minuten vom Bahnhof Atocha in Alcalá. Wir sind heute zu viert und treffen uns am Bahnhof. Die Stadt ist schnell durchquert und nun geht es erst einmal einige Kilometer flach am Ufer entlang bis zur einzigen Brücke weit und breit. Kurz hinter der Brücke befindet sich auch der Parkplatz und Eingang zum Naturpark.

Gleich die ersten paar Meter sind ein Single-Trail der noch halb gefroren, aber von einer dünnen rutschigen Schlammschicht überzogen ist. Wir meistern diesen ersten Test mit bravur und finden uns zunächst auf dem Hauptweg wieder. Dieser führt uns mit einer angenehmen Steigung weiter in den Park hinein. Wir verlassen den Hauptweg und stehen kurz danach vor der ersten Entscheidung (wir haben uns mehrere Tracks auf unsere GPS-Geräte geladen).
Links deutet sich eine unangenehme Rampe an, geradeaus verläuft sich der Weg in einem engen Canyon. Wir entscheiden uns den Canyon für die Abfahrt aufzuheben.


zwischen den Hügeln

Die Rampe hat es wie befürchtet in sich, aber sie ist recht kurz und leider nicht die letzte am heutigen Tage. Der nun schmale Weg mündet wieder an einer breiten Piste, die wir aber schon nach wenigen Metern wieder für den nächsten Trail verlassen.

Als schmaler Pfad zwischen saftig grünem Waldboden (der Regen der letzten Wochen hat der Natur gut getan) schlängelt er sich in engen Kurven um die Bäume und an steilen Abhängen vorbei. Kein Stein und kaum eine Wurzel trüben das vergnügen - man könnte fast meinen hier sein ein Bike-Park angelegt worden - einfach nur eine Traum.
Der lehmige Boden ist fest, aber leicht glitschig und so ist etwas Vorsicht angesagt. Es geht hoch, runter, rechts, links und bald haben wir die Orientierung verloren. Schliesslich mündet dieser Bandwurm wieder an einem Forstweg dem wir zunächst steil bergauf folgen. Schnell wird es wieder flacher und so gewinnen wir langsam an Höhe bis zum Fusse des Ecce-Home.

Hier wird die Piste zum Weg und später zum Pfad und eine Mörderrampe folgt der nächsten. An einem  kleinen Felsen im Weg bleibe ich hängen, es kracht im Antrieb und ich trete ins leere. Ich denke mir,  dass es wohl die Kette zerlegt hat. Diese zeigt sich aber in ordungsgemässen Zustand und so vermute ich, dass sie einfach nur durchgerutscht ist.

Pfade & Single-Trails




Da die nächsten 50 Meter eh nicht fahrbar erscheinen schieben wir dieses Stück bis ein Zigzag-Trail den Neigungswinkel wieder auf ein erträgliches Mass reduziert. Jedoch fehlt mir der Vortrieb. Es fühlt sich an wie auf einem Spinning-Bike mit voll eingedrehtem Widerstand - man kann zwar treten, aber man kommt nicht vom Fleck. Scheinbar hat es etwas am Freilauf zerlegt :(

Damit ist unsere Tour natürlich leider vorbei und wir packen an Ort und Stelle unsere Bocadillos aus. Zum Nachtisch gibt es dann noch ein paar Gummibärchen und wir geniessen die Sonne und den Blick.

Noch ist nicht klar wie weit ich kommen werden, aber zunächst geht es ja mal nur bergab. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass ich im Ebenen und an leichten Anstiegen ohne grossen Kraftaufwand noch treten kann ohne dass es durchrutscht, weshalb wir uns für die Abfahrt durch den schmalen Canyon entscheiden - es ist ein Genuss!

In Alcalá de Henares
Zurück in Alcalá fahren wir durchs historische Zentrum. Hier gibt es das obligatorische Gruppenfoto auf der Plaza Mayor, y sehe meine ersten Bier-Bike in Spanien (ohne Bier) und dann setzen wir uns in eine Terrazita. Welch Freude - hier gibt es zu jedem bestellten Bier eine 'Ración' (grosse Tapa) à la carte!!!

Diese Tour werden wir sicher bald wiederholen und vervollständigen. Fast nicht zu glauben, dass es so nah bei Madrid ein landschaftlich so interessantes Gebiet gibt, dass nur relativ wenige kennen.

Hier findet ihr den abgebrochenen Track - auf  wikiloc gibt es aber viele andere die vollständig sind.  

Fotos auf Google+ | Picasa

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