5. Dezember 2011

Der Winter ist da!


Jetzt ist es doch so weit - das Termometer bleibt im unteren einstelligen Bereich und in den Bergen ist ein wenig Schnee gefallen. Eigentlich soll es heute von Cercedilla über den Puerto de la Fuenfria, dem Collado Marrichiva Richtung Rio Moros gehen. Von da aus wieder den Sendero del Arcipreste hinauf zum Puerto de los Leones und über La Jarosa hinab bis nach Villalaba. Kalt aber sonnig soll es werden und so ist es auch est mal.

Wir starten in Cercedilla und nehmen diesmal den Weg über die vereda alta hinauf zu den dehesas. Es ist frostig, aber die Sonne scheint und die Steigung heizt uns ein. An ganz schattigen Plätzchen dürfen wir schon mal über kleine Schneeflecken rollen.


Ab den Dehesas geht es dann wie so oft über die Carretera de la Republica hinauf. Schon nach kurzem Anstieg schliesst sich die Schneedecke komplett und wir rollen Richtung Gipfel. Die Temperatur fällt langsam, aber stetig und am ersten Mirador sind leider schon einige Wolken von Nordwesten über die Berge gezogen. Ohne die freundlichen und wärmenden Sonnenstrahlen wird es unangenehmer.


Kurz vor dem Pass am Mirador de la Reina entscheiden wir uns zu eine Planänderung. Bei -1º C ziehen wie uns alles über was wir dabei haben und drehen um. Mit 40-50 Sachen geht es fast lautlos über den Schnee bis zum Beginn der Vereda Alta, einem gut fahrbare Singletrail der heute den zusätzlichen Reiz der weissen Pracht bereit hält.

Zügig geht es hinab. Wie immer dürfen wir die Räder bei Helios im Lager abstellen und wärmen uns anschliessend am Kamin. Die Bohnensuppe wärmt von innen und so schmeckt auch das Bier wie immer ganz lecker.


Von nun an werden wir wohl die Temperaturen etwas mehr im Auge behalten und hoffen auf einen nicht zu feuchten Winter. Auf weiter Touren auf weissem Untergrund freuen wir uns natürlich trotzdem.  


27. November 2011

Ein natürlicher Bike-Park im Naturpark


Alcalá de Henares ist liegt ca. 30km östlich von Madrid und hat eine der ältesten Universitäten Europas. Es ist auch die Geburtsstadt von Cervantes, dem Autor des Quijote. All dies interessiert uns heute aber erst einmal wenig und wir schenken unsere Aufmerksamkeit dem 'Parque de los Cerros de Alcalá de Henares'. Alcalá liegt am Rio Henares und direkt an seinem Südufer beginnt besagter Naturpark. Es handelt sich um eine sehr markante Hügellandschaft deren höchste Erhebung der Ecce-Homo mit 836 Metern ist. Es ist ein Tafelberg der schon von weitem aus der Landschaft hervor sticht.

'Kampf' mit der neuen Garmin Firmware

Mit dem Cercanias ist man in 35 Minuten vom Bahnhof Atocha in Alcalá. Wir sind heute zu viert und treffen uns am Bahnhof. Die Stadt ist schnell durchquert und nun geht es erst einmal einige Kilometer flach am Ufer entlang bis zur einzigen Brücke weit und breit. Kurz hinter der Brücke befindet sich auch der Parkplatz und Eingang zum Naturpark.

Gleich die ersten paar Meter sind ein Single-Trail der noch halb gefroren, aber von einer dünnen rutschigen Schlammschicht überzogen ist. Wir meistern diesen ersten Test mit bravur und finden uns zunächst auf dem Hauptweg wieder. Dieser führt uns mit einer angenehmen Steigung weiter in den Park hinein. Wir verlassen den Hauptweg und stehen kurz danach vor der ersten Entscheidung (wir haben uns mehrere Tracks auf unsere GPS-Geräte geladen).
Links deutet sich eine unangenehme Rampe an, geradeaus verläuft sich der Weg in einem engen Canyon. Wir entscheiden uns den Canyon für die Abfahrt aufzuheben.


zwischen den Hügeln

Die Rampe hat es wie befürchtet in sich, aber sie ist recht kurz und leider nicht die letzte am heutigen Tage. Der nun schmale Weg mündet wieder an einer breiten Piste, die wir aber schon nach wenigen Metern wieder für den nächsten Trail verlassen.

Als schmaler Pfad zwischen saftig grünem Waldboden (der Regen der letzten Wochen hat der Natur gut getan) schlängelt er sich in engen Kurven um die Bäume und an steilen Abhängen vorbei. Kein Stein und kaum eine Wurzel trüben das vergnügen - man könnte fast meinen hier sein ein Bike-Park angelegt worden - einfach nur eine Traum.
Der lehmige Boden ist fest, aber leicht glitschig und so ist etwas Vorsicht angesagt. Es geht hoch, runter, rechts, links und bald haben wir die Orientierung verloren. Schliesslich mündet dieser Bandwurm wieder an einem Forstweg dem wir zunächst steil bergauf folgen. Schnell wird es wieder flacher und so gewinnen wir langsam an Höhe bis zum Fusse des Ecce-Home.

Hier wird die Piste zum Weg und später zum Pfad und eine Mörderrampe folgt der nächsten. An einem  kleinen Felsen im Weg bleibe ich hängen, es kracht im Antrieb und ich trete ins leere. Ich denke mir,  dass es wohl die Kette zerlegt hat. Diese zeigt sich aber in ordungsgemässen Zustand und so vermute ich, dass sie einfach nur durchgerutscht ist.

Pfade & Single-Trails




Da die nächsten 50 Meter eh nicht fahrbar erscheinen schieben wir dieses Stück bis ein Zigzag-Trail den Neigungswinkel wieder auf ein erträgliches Mass reduziert. Jedoch fehlt mir der Vortrieb. Es fühlt sich an wie auf einem Spinning-Bike mit voll eingedrehtem Widerstand - man kann zwar treten, aber man kommt nicht vom Fleck. Scheinbar hat es etwas am Freilauf zerlegt :(

Damit ist unsere Tour natürlich leider vorbei und wir packen an Ort und Stelle unsere Bocadillos aus. Zum Nachtisch gibt es dann noch ein paar Gummibärchen und wir geniessen die Sonne und den Blick.

Noch ist nicht klar wie weit ich kommen werden, aber zunächst geht es ja mal nur bergab. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass ich im Ebenen und an leichten Anstiegen ohne grossen Kraftaufwand noch treten kann ohne dass es durchrutscht, weshalb wir uns für die Abfahrt durch den schmalen Canyon entscheiden - es ist ein Genuss!

In Alcalá de Henares
Zurück in Alcalá fahren wir durchs historische Zentrum. Hier gibt es das obligatorische Gruppenfoto auf der Plaza Mayor, y sehe meine ersten Bier-Bike in Spanien (ohne Bier) und dann setzen wir uns in eine Terrazita. Welch Freude - hier gibt es zu jedem bestellten Bier eine 'Ración' (grosse Tapa) à la carte!!!

Diese Tour werden wir sicher bald wiederholen und vervollständigen. Fast nicht zu glauben, dass es so nah bei Madrid ein landschaftlich so interessantes Gebiet gibt, dass nur relativ wenige kennen.

Hier findet ihr den abgebrochenen Track - auf  wikiloc gibt es aber viele andere die vollständig sind.  

Fotos auf Google+ | Picasa

25. November 2011

Breite des Blogs

Kurz in eigener Sache: Da ich nun auch oft auf spanisch unter rodandoxlacdc.blogspot.com schreibe und wir dort ein breiteres Textfenster verwenden um die Standard-Fotoformate von Blogger besser auszunutzen, wechsle ich auch hier auf das breitere Textfenster, da es mit die jeweilige Zeitverwertung der Fotos vereinfacht ;-)

Leider erscheinen dadurch einige alte Beiträge etwas "zerfleddert" - ich bitte das zu entschuldigen. Sollte jemand etwas entdecken was absolut unleserlich geworden ist, kann er mich gerne darauf hinweisen und ich werde es ausbessern.

6. November 2011

Herbstluft im madrider Osten

Gestern war es das erste mal so richtig eklig - kalt, nass, grau - halt so, dass man kein Pedal vor die Tür setzen will. Für heute Sonntag war zumindest das Nass aus der Wetterprognose gestrichen und so haben wir uns östlich von Madrid eine Route rausgesucht die hoffentlich matschfrei ist.

Als ich um acht Uhr meinen Kopf aus dem Fenster strecke und gen Himmel recke kommt mir zwar eine frostige Briese entgegen, aber ich sehe nur blau und den Kondensstreifen eines Fliegers. So mag ich Regenwetter :)

Startpunkt ist der Cercanias-Bahnhof Majadahonda. Zunächst fahren wir durchs angeschlossen Park&Ride Parkhaus hinab um die Räder nicht runtertragen zu müssen - sind ja schliesslich FAHRräder. Weiter geht es erst mal über einen dieser "tollen&unbrauchbaren" Radwege in Schlangenlinien durch eine Parkanlage hinauf in den oberen Ortsteil.

Unter(wasser)führung
An einem Kreisverkehr verlassen wir den Asphalt. Eigentlich führt der weg über einen kilometerlangen, kerzengeraden Feldweg hinab. Um das ganze ein wenig spassiger zu gestallten wählen wir ein paar parallel verlaufende Pfade und erhaschen so einen ersten Blick auf die Berge deren Spitzen zwar in Wolken gehüllt sind, aber unten schaut die weisse Pracht des ersten Schneefalls hervor.

Parkallee durch Armeleutegegend

Nach den unserem kleinen Singletrailausflug kehren wir auf den Feldweg zurück der am Ende auf einen Fluss stösst. Überqueren kann man diesen über eine Brücke die eigentlich ein Aquädukt ist und neben den Wasserrohren noch einen schmalen Pfad für uns und unsere Räder bereit hält. Wir halten uns nicht lange auf, schon alleine weil die sich die dort befindliche Kläranlage geruchsstark bemerkbar macht.

Weiter geht es über Feldwege bis zum Rio Aulencia. Auch hier führt ein weiteres Aquädukt über das Wasser - diesmal sogar mi mehr Platz und ohne Geruchsbelässtigung, nur leider mit unüberwindbarem Bauzaun auf der anderen Seite.
Also ein Stück flussaufwärts bis zur nächsten Brücke und hinein nach Villafranca del Castillo - einer Wohnsiedlung mit Parkcharakter und übermässigen Villenansammlung...ich glaub hier lässt es sich aushalten ;-)

Castillo de Villafranca
Weiter geht es unter der M-503 hindurch - glücklicherweise steht die Unterführung lediglich 10cm tief unter Wasser, so dass die Füsse trocken bleiben. Unser Weg führt weiter zwischen ESA-Teleskopen und dem Castillo de Villafranca um den 'Cerro de Las Vacas' und den 'Cerro de la Mocha'. Landschaftlich wunderschön, auch wenn die beidseitige Einzäunung des Weges ein wenig KZ-Feeling aufkommen lässt. Alles einzäunen zu müssen ist eine echte Krankheit in diesem Land.

Herbstfarben
Wir folgen dem Flusslauf bis zur M-513, wo es wieder auf die andere Seite geht und dann hinauf Richtung 'Las Lomas', einer weiteren Ansammlung von mehr oder minder noblen Anwesen.

Eigentlich hatten wir ja entschieden bis nach Madrid zu Radln, aber an der M-50 habe ich leider den alternativen Track übersehen und nachdem wir 2Km über Landstrasse und ein Gewirr von Verkehrskreiseln und Brücken gefahren waren, standen wir wieder am höchsten Punkt in Majadahonda. Von hier ging es dann wieder hinab Richtung Bahnhof. Mittlerweile war der Park voll mit Leuten und die Abfahrt auf dem Schlangenlinienradweg zwischen tratschenden Müttern und hundgassiführenden Papis hatte so etwas von 'Formel 1 durch Monaco fahren!' Manchmal wünsche ich mir echt so einen Stadtplaner zwischen die Finger zu bekommen,

Bar ohne Bier
Unsere suche nach einer Bar war erfolglos - die einzige weit und breit war geschlossen, so dass wir den Opencor Superparkt überfallen haben und uns mit Bierdose, Sandwich und Chipstüte bewaffnet auf der nächstgelegenen Parkbank breit gemacht haben.

Botellón en Majadahonda
Am nächsten Mittwoch hat die Stadtpatronin Almudena 'Geburtstag' (oder so was ähnliches) - mal sehn was wir uns einfallen lassen. Ich bekomme immer mehr Lust auf einen Abstecher in den Schnee den wir heute nur von weitem bewundern durften. Bis bald!  

Fotos auf Google+ | Picasa










Track:


4. November 2011

Durch den Kastanienwald

Chronik der Tour vom 29. Oktober 2011 durch den 'Castañar de El Tiemblo'

Nach den ersten Regentagen scheint es, als würde es das Wetter dieses Wochenende noch einmal gut mit uns meinen und uns einen weiteren traumhaften Tag in den Bergen bescheren. Bei diesen grandiosen Aussichten muss auch ein passendes Ziel her, und so geht es heute Richtung Sierra de Gredos nach El Tiemblo. Obwohl wir uns erst um 10 Uhr verabredet haben und die Sonne schon scheint, zeigt das Autothermometer frische 3º an.
Am Eingang zum 'Castañar de El Tiemblo'
Wir legen los - zunächst auf einem Schleichweg, um der Strassenmaut hinauf zum Castañar zu entgehen - zumindest auf der Webseite wird behauptet, dass auch Radfahrer zur Kasse gebeten werden.

Es geht zunächst einige Kilometer sanft bergan, bis wir am Parkplatz des Castañar angelangen. Gleich am Eingang empfangen uns die noch grünen Riesen.

Das Fahren auf dem Blätterteppich zwischen all diesen Bäumen war ein super Gefühl und von den Wanderern gabs kein böses Wort (da sollten sich manche deutsche mal ein Beispiel nehmen).

An einer kleinen Lichtung machten wir dann die erste kleine Pause unter ein paar ausladenden Kastanienbäumen - die Temperatur war mittlerweile schon mehr als OK.

Unter einer Kastanie
Von nun an wird der Weg steiler und wir verlassen den Kastanienhain an seinem oberen Ende.
Zum Schluss noch ein paar echt steile Rampen gefolgt von einem kurzen Höhenweg, bis es hinab nach Casillas geht. Auf dem Dorfplatz haben wir uns dann in der Mittagssonne eine kleine Stärkung gegönnt.

Von nun an geht es wieder bergauf, erst etwa steiler, dann flach und wieder steiler. Der Anstieg zieht sich, aber die Landschaft entschädig vollkommend.

Auf dem Dorfplatz von Casillas
Der letzte Pass des Tages 
Oben am Pass angekommen haben wir einen Blick Richtung Norden auf den Embalse de Burguillo - viele Kilometer Abfahrt stehen uns bevor.

Vor dem Embalse de Burguillo
Zunächst über die steile Forststrasse die langsam flacher wird und dann ab dem Stausee über die Strasse bis El Tiemblo.
Hier warten dann auch schon die Stühle einer Bar in der Sonne auf uns und nach ein paar kühlen Blonden, Nüsschen und Gummibärchen geht es uns allen wieder prächtig.

HARIBO


Hasta la próxima!!!

Fotos auf Google+ | Picasa

27. Oktober 2011

Von Tres Cantos nach las Matas

Route vom 22. Oktober 2011

Von 'Drei Steine' nach 'Du Bringst Sie Um'. Ja, seltsame Ortsnamen, aber nun mal der Start- und Zielort unserer heutigen Tour.


Tres Cantos ist eine Trabantenstadt ca. 20 Km nördlich von Madrid und mit dem 'Cercanias' erreichbar. Von hier aus geht es Richtung Osten zur 'Puente de La Marmota', einer alten Römerbrücke, über breite Feldwege, teils auf teils ab. Das letzte Stück Abfahrt bis zur Brücke führt über einen Trail.

Auf der anderen Seite der Brücke geht es zunächst sehr steil hinauf, aber nach kurzem beginnt eine schöner, gut befahrbarer Pfad der an einem weiteren Wirtschaftsweg mündet.
Von hier geht es nun fast kerzengerade Richtung Norden und stetig bergauf bis wir an der kleinen Verbindungsstrasse zwischen Colmenar Viejo und Hoyo de Manzanares ankommen.

Auf dieser fahren wir nun ca. 4 Km weiter bergauf bis La Nava - einem Militärstützpunkt. Leider gibt es hier keine Alternative, da das Gelände südlich der Strasse eingezäunter Privatgrund ist und nördlich sich ein militärisches Übungsgelände befindet.

Hinter La Nava geht es wieder auf eine breite Piste - erst etwas abschüssig und dann noch einmal bergauf. Hier beginnt dann der Singletrail-Spass. Zwischen weit auseinander stehenden Bäumen, Sträuchern und Granitbrocken schlängelt sich der Weg langsam Bergab durch die Landschaft.

Wir gelangen an einen weiteren breiten Weg dem wir nun zwischen eingezäunten Weideflächen hinab folgen. An einer schmalen Asphaltstrasse beginnt aber schon der nächste Trail und der Spass geht weiter.

Als wir an einem kleinen Bach ankommen, müssen wir diesen überqueren und auf die andere Talseite erklimmen - zunächst schiebend, dann fahrend. Auf der Höhe angekommen geht es fast eben bis zur Mauer des "Monte del Pardo". Ein Trail führt neben der Mauer hinab bis zur 'Urbanización Los Peñascales'. Hier führt unser Track eigentlich IN das Gelände hinein, aber das Tor scheint verschlossen und wir vermuten eine Ungenauigkeit des Tracks und nehmen einen schmalen Pfad zwischen Mauer und Häusern. Leider ist das weniger ein Weg als eine Müllhalde mit reichlich Wildwuchs. Wir kämpfen uns durch und landen wieder an einen Strasse (den Track habe ich korrigiert so dass man dieses Weg vermeidet).
Nachkurzem geht es wieder auf einen Trail (diesmal gut befahrbar und wir machen die letzten Meter hinab bis zu einem kleinen Bach. Diesen überqueren wir und nun geht es auf der anderen Seite durch die Wohnsiedlung hinauf bis zur 'Estación de las Matas' wo wir uns die obligatorischen Bierchen und was zu Essen gönnen.

Alles in allem eine Runde Tour mit vielen schön zu befahrenden Singletrails.

Fotos bei Google+ | Picasa

Track:


rodando x la CdC

Der spanische Blog der Gruppe mit der ich die meisten meiner Touren mache (und viele andere Dummheiten) hat ein Facelift erhalten...


Wer des spanischen mächtig ist oder einfach nur neugierig ist, kann ja mal reinschauen.

12. Oktober 2011

37º - und das am 12. Oktober

Blick auf San Lorenzo del Escorial von der Silla de Felipe II 
Rudi Carrells 'Wann wird's mal wieder richtig Sommer' dichte ich bald um und frage wann er denn endlich vorbei ist...oder vielleicht besser doch nicht. Wie auch immer, am Mittwoch war spanischer Nationalfeiertag und so stand wieder eine Tour in den Berge an.

Um 9 Uhr ging es in El Escorial los. Zunächst hinauf zur 'Silla de Felipe II', einem Felsen gegenüber von El Escorial, von wo aus er die Baufortschritte beobachtet hat. Heute fahren wir die Asphaltstrasse hinauf und fahren gleich weiter bis zum Abzweig Richtung Zarzalejo. Oben ist es schon so warm, dass wir uns aller Windjacken oder sonstiger langärmliger Kleidungsstücke entledigen.
Die Sonne beleuchtet nun unseren Weg und in Zarzalejo befüllen wir noch mal unsere Camelbacks - eine weise Entscheidung!

Es herbstelt
Hinter dem Ort geht es auf einem Feldweg entlang der Bahnstrecke weiter. An dem Punkt wo der Zug den Berg per Tunnel durchquert steht für uns die erste steile Rampe des Tages an. Loser Untergrund und die sich schon deutlich bemerkbar machende Sonne (26º) sorgen für den Rest.
Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es gleich weiter über einen schmalen Trail hinauf in Richtung 'Cruz Verde'. Auch hier sorgen Sand, Staub und lockere Steine für die eine oder andere Schiebepassage.
Wir erreichen eine kleine Landstrasse. Hier findet scheinbar grade ein kleines Bergzeitfahren eines Radclubs statt...eigentlich ein ganz nettes Strässchen zum Rennradfahren (muss ich mir merken). Unsere beiden Mädls sind schon jetzt recht erschöpft und daher überlegen wir, welche Alternativen sie haben. Schlussendlich entscheiden sie sich über die Strasse runter zu fahren und dann unten event. noch eine Schleife zu fahren. Antonio und ich wollen die Tour weiterfahren.
erste Rampe geschafft
über einen schmalen Pfad hinauf zur Cruz Verde
Die erste Rampe
So geht es zunächst auf der kleinen Strasse bis zum Pass "Cruz Verde" und dann noch ein Stück weiter hinauf auf der Landstrasse Richtung Avila. Am nächsten Pass geht es wieder auf einem schmalen Strässchen hinab Richtung 'La Hoya'. Leider gibt es hier scheinbar keine öffentlichen Feldwege oder Pfade. Das letzte Stück von La Hoya hinab ins Tal führt über einen Schotterweg. Unten angekommen überqueren wir einen kleinen Fluss und stehen vor der nächsten Rampe. Einfach nur gerade den Bergrücken hinauf über komplett ausgewaschene Felsbrocken. Das erste Stück geht nur im Schiebe-/Tragemodus, später wird es wieder fahrbar. Fast am Ende wartet eine einsame, schattenspendende Pinie auf uns und wir machen unsere erste Pause (32º).

Noch eine Rampe
Von nun an geht es auf und ab (mehr auf). Manchmal ist es ein brauchbarer Forstweg, meist aber ein Mienenfeld aus lockeren Gesteinsbrocken verschiedener Grösse. Es geht so richtig in die Beine. Der Weg führt entlang eines kleinen Baches durch ein Tal hinauf. Die karge Vegetation zwischen den Felsen spendet keinen Schatten. Auf 1400m Höhe schaue ich mal wieder aufs Thermometer: 37º!

Death Valley - 37º
Das Tal teilt sich und wir biegen in den linken Arm ein. Nun wird es schmaler und die Vegetation direkt am Fluss auch dichter. Der Weg wechselt ständig das Ufer - eigentlich fahren wir fast die halbe Zeit durch das spärlich fliessende Wasser. Unsere Füsse freuen sich über die Erfrischung.
Hinter einer weiteren Biegung landen wir am Fusse eines Staudamms. Links führt ein betonierter Zigzag-Weg hinauf zur Krone. Wir überqueren den Staudamm und stehen vor der nächsten Rampe. Eigentlich ist es nicht ein, es ist eine Aneinanderreihung von Steilstücken. Immer wenn man glaubt man hätte es geschafft, steht man vor der nächsten. Der Untergrund ist locker bis grob steinig. Wir quälen uns teils fahrend, teis schiebend hinauf. Irgendwann ist der Camelback leer und der Mund wird trocken. Auf 1650m haben wir immer noch 34º.
Staudamm des 'Embalse de Peguerinos'
Wieder 'ne Rampe


Fast oben angekommen geht es durch ein Gatter und dann fast eben bis zu einen kleinen Asphaltstrasse. Auf dieser geht es dann Stück hinab bis zum 'Alto de Malagón'. Antonio legt seine Knie- und Ellenbogenschoner an und fährt die "Vascos" hinab, ein sehr bekannter Trail. Mir ist das für heute aber zu viel und ich entscheide mich für die Variante der "Zetas". Diese lassen sich flüssig un mit viel Flow fahren.

In El Escorial wartete dann schon unsere Begleitung bei einem kühlen Bier. Fazit: Eine dieser Touren die man nicht bereut, aber auch nicht wiederholen muss. Ein gutes Training durch unwirtliche Bergtäler.  
Die letzte Rampe



Fotos bei Google+ | Picasa


9. Oktober 2011

Von El Espinar über Gudillos und den Sendero del Arcipreste nach Cercedilla

Estación de El Espinar
Die heisse Jahreszeit hat nun wohl ein Ende, und so besteht auch keine Not mehr besonders früh aufzustehen und Vettels zweiten WM Titel konnte ich auch live anschauen.  Unserer heutiger Startpunkt ist die 'Estación de El Espinar'. Diese liegt schon auf der anderen Seite der Berge in der Provinz Segovia. Bedient wird diese Strecke mit den Zügen der Cercanias-Line nach Cercedilla. Aufgrund von Kompetenzgerangel, muss man aber eine Fahrkarte für 'Media Distancia' lösen und kann nicht bis Cercedilla mit dem Cercanias Ticket fahren. Lösen kann man eine solche Fahrkarte aber nur am Schalter und der ist Sonntags morgens nicht unbedingt besetzt. Der Schaffner ist aber gnädig und kassiert dennoch nur die Differenz.
hinab Richtung El Espinar

Um 11:40 steigen wir pünktlich in 'Estación del Espinar' aus und starten nachdem einige Dringlichkeiten erledigt wurden Richtung 'El Espinar'. Der Ort befindet sich mehrere Kilometer vom Bahnhof entfernt.
Zunächst geht es unter der A6 hindurch und dann ein kleines Stück parallel dazu auf der Landstrasse entlang. Bevor diese erneut unter der Autobahn hindurch führt, wechseln wir über den Strassengraben auf einen dort verlaufenden Feldweg (diesen kann man auch schon weiter oben am Kreisverkehr nehmen und spart sich so das Stück Landstrasse).

Der Weg führt nun zunächst flach durch einen Wald, steigt dann ein wenig an um uns dann auf einen leicht abschüssigen Feldweg zwischen gelben Weiden Richtung El Espinar zu entlassen.

Wir durchqueren das Dorf und nach einem kurzen steilen Stück erreichen wir eine kleine Strasse oberhalb des Ortes. Diese führt nun stetig bergan Richtung San Rafael und weiter Richtung Gudillos. Wir verlassen sie aber nach kurzem wieder und setzen unseren Weg über wunderschöne Waldpfade durch einen schattigen Pinienwald fort.
Auf der Höhe von San Rafael geht es wieder ein Stück auf der asphaltieren Forststasse entlang, die wir aber nach kurzem schon wieder rechts durch ein Gatter verlassen. über einen weiteren sehr schönene Pfad steigen wir weiter an, biegen am GR-88 nach rechts ab. Ein paar hundert meter später erreichen wir ein kleines, sehr kurzes Tragestück. Kurz danach verlassen wir den GR-88 wieder nach links über einen schmalen Pfad.
Von nun an geht es abwechseln flach oder in steilen Rampen Richtung Gudillos. Kurz vor der alten N1 Passtrasse zum Alto de los Leones führt unser Weg wieder steil hinab. Danach ein kurzes Stück über die N1 und dann durch den Wald oberhalb der Tunnelportale von Zug und Autobahn.

mobile Hindernisse
Tragepassage


Immer weiter, über schmale Pfade entlang des Rio Gudillos erklimmen wir dieses einsame, bewaldete Tal. Wir erreichen eine Lichtung auf der ein mehrstöckiges Betonskelett eines unfertigen Hauses steht. Hier sollte mal eine Irrenanstalt entstehen, doch der Bau wurde dann gestoppt.
Auf der Lichtung tanken wir neue Energie und geniessen die 27 Grad der Oktobersonne.

Sonnenbad
Auf einem Forstweg umrollen wir nun die Lichtung und gelangen an den 'Sendero del Arcipreste'. Dieser Wanderpfad hat eine gut fahrbare Steigung, aber einige Stein- und Wurzelpassagen die dann je nach Können und Kondition früher oder später den Fuss auf den Boden zwingen.
Sendero del Arcipreste
rasante Abfahrt


Auf der Passhöhe wechseln wir auch wieder in die 'Comunidad de Madrid'. Der Pfad führt nun noch ein Stück hinab bis zu einen breiten Weg, dem wir links Richtung Cercedilla folgen. In der Ferne sehen wir Madrid in der klaren Luft ganz deutlich. Die Ausblicke sind gigantisch.
viel Staub
Nach eine kurzen Abfahrt gewinnt der Weg hinter einer Biegung leider noch mal an Höhe und so ist ein letzter Anstieg zu bewältigen. Zu guter letzt eine rasante Abfahrt au einem breiten Schotterweg, noch mal ein kleiner Pfad oberhalb von Cercedilla und wir landen direkt am Bahnsteig.

Erinnerung an einen kleinen Ausritt
Es ist schon zwanzig nach sechs, aber unser Bierchen im 'Helios' oberhalb der Station gönnen wir uns trotzdem.


Fotoübersicht | Fotodownload | Track