12. Oktober 2011

37º - und das am 12. Oktober

Blick auf San Lorenzo del Escorial von der Silla de Felipe II 
Rudi Carrells 'Wann wird's mal wieder richtig Sommer' dichte ich bald um und frage wann er denn endlich vorbei ist...oder vielleicht besser doch nicht. Wie auch immer, am Mittwoch war spanischer Nationalfeiertag und so stand wieder eine Tour in den Berge an.

Um 9 Uhr ging es in El Escorial los. Zunächst hinauf zur 'Silla de Felipe II', einem Felsen gegenüber von El Escorial, von wo aus er die Baufortschritte beobachtet hat. Heute fahren wir die Asphaltstrasse hinauf und fahren gleich weiter bis zum Abzweig Richtung Zarzalejo. Oben ist es schon so warm, dass wir uns aller Windjacken oder sonstiger langärmliger Kleidungsstücke entledigen.
Die Sonne beleuchtet nun unseren Weg und in Zarzalejo befüllen wir noch mal unsere Camelbacks - eine weise Entscheidung!

Es herbstelt
Hinter dem Ort geht es auf einem Feldweg entlang der Bahnstrecke weiter. An dem Punkt wo der Zug den Berg per Tunnel durchquert steht für uns die erste steile Rampe des Tages an. Loser Untergrund und die sich schon deutlich bemerkbar machende Sonne (26º) sorgen für den Rest.
Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es gleich weiter über einen schmalen Trail hinauf in Richtung 'Cruz Verde'. Auch hier sorgen Sand, Staub und lockere Steine für die eine oder andere Schiebepassage.
Wir erreichen eine kleine Landstrasse. Hier findet scheinbar grade ein kleines Bergzeitfahren eines Radclubs statt...eigentlich ein ganz nettes Strässchen zum Rennradfahren (muss ich mir merken). Unsere beiden Mädls sind schon jetzt recht erschöpft und daher überlegen wir, welche Alternativen sie haben. Schlussendlich entscheiden sie sich über die Strasse runter zu fahren und dann unten event. noch eine Schleife zu fahren. Antonio und ich wollen die Tour weiterfahren.
erste Rampe geschafft
über einen schmalen Pfad hinauf zur Cruz Verde
Die erste Rampe
So geht es zunächst auf der kleinen Strasse bis zum Pass "Cruz Verde" und dann noch ein Stück weiter hinauf auf der Landstrasse Richtung Avila. Am nächsten Pass geht es wieder auf einem schmalen Strässchen hinab Richtung 'La Hoya'. Leider gibt es hier scheinbar keine öffentlichen Feldwege oder Pfade. Das letzte Stück von La Hoya hinab ins Tal führt über einen Schotterweg. Unten angekommen überqueren wir einen kleinen Fluss und stehen vor der nächsten Rampe. Einfach nur gerade den Bergrücken hinauf über komplett ausgewaschene Felsbrocken. Das erste Stück geht nur im Schiebe-/Tragemodus, später wird es wieder fahrbar. Fast am Ende wartet eine einsame, schattenspendende Pinie auf uns und wir machen unsere erste Pause (32º).

Noch eine Rampe
Von nun an geht es auf und ab (mehr auf). Manchmal ist es ein brauchbarer Forstweg, meist aber ein Mienenfeld aus lockeren Gesteinsbrocken verschiedener Grösse. Es geht so richtig in die Beine. Der Weg führt entlang eines kleinen Baches durch ein Tal hinauf. Die karge Vegetation zwischen den Felsen spendet keinen Schatten. Auf 1400m Höhe schaue ich mal wieder aufs Thermometer: 37º!

Death Valley - 37º
Das Tal teilt sich und wir biegen in den linken Arm ein. Nun wird es schmaler und die Vegetation direkt am Fluss auch dichter. Der Weg wechselt ständig das Ufer - eigentlich fahren wir fast die halbe Zeit durch das spärlich fliessende Wasser. Unsere Füsse freuen sich über die Erfrischung.
Hinter einer weiteren Biegung landen wir am Fusse eines Staudamms. Links führt ein betonierter Zigzag-Weg hinauf zur Krone. Wir überqueren den Staudamm und stehen vor der nächsten Rampe. Eigentlich ist es nicht ein, es ist eine Aneinanderreihung von Steilstücken. Immer wenn man glaubt man hätte es geschafft, steht man vor der nächsten. Der Untergrund ist locker bis grob steinig. Wir quälen uns teils fahrend, teis schiebend hinauf. Irgendwann ist der Camelback leer und der Mund wird trocken. Auf 1650m haben wir immer noch 34º.
Staudamm des 'Embalse de Peguerinos'
Wieder 'ne Rampe


Fast oben angekommen geht es durch ein Gatter und dann fast eben bis zu einen kleinen Asphaltstrasse. Auf dieser geht es dann Stück hinab bis zum 'Alto de Malagón'. Antonio legt seine Knie- und Ellenbogenschoner an und fährt die "Vascos" hinab, ein sehr bekannter Trail. Mir ist das für heute aber zu viel und ich entscheide mich für die Variante der "Zetas". Diese lassen sich flüssig un mit viel Flow fahren.

In El Escorial wartete dann schon unsere Begleitung bei einem kühlen Bier. Fazit: Eine dieser Touren die man nicht bereut, aber auch nicht wiederholen muss. Ein gutes Training durch unwirtliche Bergtäler.  
Die letzte Rampe



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